Von Mord und Drogen – und Freunden

Hola chicos,

wir sind jetzt schon ein paar Tage in Suedamerika, und der letzte Eintrag fuer Neuseeland steht noch aus.

Vorerst muessen wir aber noch die beste Story bisher aus Neuseeland nachtragen. Sie enthaelt fast alles reisserische wie Hippies, Mord und Drogen, leider weder Sex noch Hitler. Fuer diese Themen seien die Zeitschriften Praline (gibts die noch?) und der Spiegel empfohlen 😉

Aber noch mal zurueck in der Zeit: Wir waren wie immer ueber Airbnb in einer sogenannten Community in der Naehe des Abel Tasman National Park, genaueres ueber die Community war aber nicht zu erfahren. Die Leute leben dort mehr oder weniger in Subsistenz, aber recht modern mit grossen Sonnenkollektoren, Wasseraufbereitung und Gemuesefeldern. Sogar unser „grosses Geschaeft“ wird in den naechsten Jahren dort als Duenger auf den Gemuesebeeten landen. Fuehlt sich gut an. Und einigermassen komisch.

Die erste etwas seltsame Unterhaltung dort kam zustande, als unser Host Tom gerade eine Ratte in einer seiner Fallen gefangen hatte und sie stolz praesentierte. Diese sei schon tot, aber normalerweise muesste er sie dann immer erschiessen. „Mit dieser Waffe“, sagte er, griff auf ein hohes Regalbrett hinter sich und praesentierte eine Pistole. Aufgrund unserer Groesse hatten wir diese bisher dort oben auf dem Regalbrett noch nicht entdeckt. Klar, in den meisten Laendern dieser Welt ist Waffenbesitz erlaubt oder ein Kavaliersdelikt, aber es beunruhigt einfach ungemein, wenn jemand offen seinen Waffenbesitz vorfuehrt. Nur kurze Zeit spaeter erzaehlte er dann von einer Ratte, die mal tagsueber vor seiner offenen Haustuer entlang lief. Er hatte direkt seine Waffe gegriffen und blindlings auf sie geschossen. Um es besonders anschaulich zu demonstrieren, nahm er erneut seine Waffe, zielte auf die Haustuer – und drueckte ab. Bitte stellt Euch kurz unsere Gesichter dazu vor. Waffenbesitz hin oder her – bei einem Wahnsinnigen, der auf seine Haustuer schiesst, moechte man keine weitere Nacht bleiben. Aber im Gegensatz zu einem Einschussloch machte es nur Pling, Pling, Pling, und eine kleine Metallkugel huepfte auf dem Boden herum. Es handelte sich nur um eine Softgun, mit der er uns diesen riesigen Schrecken eingejagt hatte. Er ist sich auch definitiv nicht dessen bewusst, wie schnell unsere Miene von „Pipi-in-die-Hose-machen“ in totale, umfassende Erleichterung umschlug.

An unserem letzten Tag dort wussten wir schon einiges ueber die Community, er hatte uns naemlich ein wenig herumgefuehrt. Es gab diese Community schon seit den 80ern, das Land ist von den Maori gepachtet, unser Host lebte dort aber erst seit etwa 10 Jahren. Daraus entwickelte sich das folgende, kuriose Gespraech:

„Wer hat denn eigentlich dieses Haus gebaut, wenn Du hier erst seit 10 Jahren lebst?“ – „Ach, das Haus hat Malcolm gebaut, aber er wurde erschossen“ – „Waaas?!? Warum?“ – „Er wurde von einem Gang-Mitglied erschossen, mit dem er Drogengeschaefte gemacht hat.“ – „Ach Du Scheisse. Was denn fuer Drogengeschaefte?“ – „Naja, damals in den 80ern hat sich die Community nur mit dem Anbau von Marihuana finanziert. Aber sie mussten zum Verkauf zunehmend mit den Gangs zusammenarbeiten. Daher hatten sie schon beschlossen, sich langfristig aus dem Drogenanbau zurueckzuziehen und andere Einnahme-Quellen zu finden. Als dann einen Monat spaeter Malcolm erschossen wurde, ging es mit dem Ausstieg recht schnell.“ – „Und warum genau wurde er erschossen“ – „Der Typ hatte wohl Amphetamine genommen, war paranoid und fuehlte sich bedroht. Er wollte wohl auch Malcolms Sohn umbringen, aber der konnte entkommen.“

Mit dieser dramatischen Geschichte hatten wir zumindest endlich verstanden, dass es sich bei der Community um eine ehemalige Hippie-Kolonie handelt, die heute aber nicht mehr so daherkommt, einige der Nachbarn haben jedoch einen gewissen Alt-Hippie-Touch.

Die nun kommenden Photos sind allerdings von unseren Trips auf der Nordinsel. Die letzte Woche verbrachten wir bei unseren Freunden Beccy und Henne in Auckland und machten gemeinsam ein paar tolle Ausfluege. War wunderschoen bei und mit Euch, jederzeit wieder, lots of love, haltet die Ohren steif und kommt mal wieder in good ol‘ Germany vorbei. Muenchen soll ja sehr schoen sein, haben wir gehoert 😉

 

Das Te Papa Museum in Wellington, mit das beste Museum was wir jemals gesehen haben. In der Ausstellung ueber den ersten Weltkrieg stehen mehrere dieser 3-4 Meter hohen Figuren, die einen fast zum Heulen bringen. Hier trauert eine Krankenschwester, nachdem sie die Briefe an Ihren Bruder mit Verweis auf dessen Tod zurueck erhalten hat.20160503_131730_resized

Old Saint Pauls Church in Wellington – eine wunderschoene Holzkirche.

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Auf einem Wanderberg am Vulkan Mt. Taranaki

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Mount Taranaki in voller Pracht – er muss in japanischen Filmen immer den Fuji doublen.

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Eine kurze Dusche im Flussbett. Nur Head – ohne Shoulders.

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Ueber allen Huegeln ist mal wieder Ruh auf dem forgotten World Highway

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Einige Photos des Tongariro Crossing – voellig zurecht ein touristisches Highlight von Neuseeland. Der Mount Ruapehoe im Sonnenaufgang.

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Mount Ngauruhoe – besser bekannt als Mount Doom. Wir alten Hobbits sind aber nicht raufgeklettert …

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Lava-Schacht vor dem Vulkan.

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Emerald Lakes

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Ein erkalteter Lava-Strom

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Sunday Funday in den Huka Springs, etwa 40 Grad warmes Wasser kommt hier aus der Erde.

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Sunday Funday II – In der Kerosene Creek, ebenfalls schoen warm. Den ganzen Tag in heissen Quellen faulenzen hat was!

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Im Park in Rotorua – fieser Schwefel-Gestank, aber sehr huebsch. Oben links das seltene Exemplar eines Rothuetchens.

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Dampfende Seen in Rotorua

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Die Redwoods in Rotorua

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Tropfsteine in der Glow Worm-Cave. Fuer Photos von Glow Worms bitte googeln, photographieren war verboten.

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Die Skyline von Auckland vom Hafen aus – hier ist Neuseeland um einiges schneller und hektischer als auf der Suedinsel

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Auf der Vulkaninsel Rangitoto

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Die Natur erobert sich die Vulkaninsel langsam zurueck.

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Mit Henne vor einem der dicksten Baeume der Welt: Der Kauri-Baum Te Matua Ngahere mit ueber 16 Metern Umfang.

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Und der Vater des Waldes, der in der Maori-Mythologie Mutter Erde und Vater Himmel getrennt hat: Tane Mahuta mit ueber 50 Meter Hoehe

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An der Westkueste des Northland

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Mit Beccy und Henne in Te Henga – immer diese Paerchen-Bildung

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Third-Person-Shooter

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Der Sonnenuntergang an der Kueste – ROMANDISCH!

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Muchos saludos desde San Pedro de Atacama,

La Nadi y el Juan

Zwo, eins, RISIKO! – let’s get DANGEROUS!

Hello again folks,

endlich ist der zweite Eintrag eingetuetet. Allerdings nicht wie versprochen von der Westkueste, sondern bereits aus Wellington auf der Nordinsel (Bilder von Wellington gibts aber erst im naechsten Eintrag).

Auf dem Weg durch Neuseeland haben wir jetzt auch schon einige Hitchhiker/Tramper mitgenommen. Zwei US-Amerikaner von Queenstown nach Glenorchy, eine Britin von the middle of nowhere nach Haast, und eine Deutsche von Westport nach Nelson. Hitchhiking scheint in Neuseeland ausnahmslos gut zu funktionieren, meist findet sich wohl innerhalb von 15 Minuten eine Mitfahrgelegenheit, und es kostet nur ein Laecheln und einen schoenen Winkedaumen. Wir haben es auch bereits zwischen Puponga und Wharariki Beach ausprobiert, aber aus Mangel an Verkehr mussten wir leider den ganzen Weg laufen.

Das DoC, Department of Conservation, das in Neuseeland die Wanderwege, Campingplaetze, Berghuetten etc. in Schuss haelt, warnt allerdings vor dem Hitchhiken wegen gefaehrlichen Uebergriffen. Nach einer kurzen Recherche von uns sicherheitsbewussten Deutschen muessen wir in der Tat feststellen, dass seit 1970 insgesamt acht Personen bei einem Hike ermordet wurden. Diese Zahl muss allerdings relativiert werden: Auch sechs Prozent aller Unfaelle werden durch Touristen verursacht, insbesondere aufgrund des Linksverkehrs. Ist es demnach doppelt gefaehrlich, bei Touristen mitzufahren? Um das Risiko zu minimieren, sollte einer von uns wohl besser hiken, und der andere faehrt mit dem Auto weiter 😉 Und wie viele Personen sind denn seit 1970 auf der (Flug-)Reise nach Neuseeland verunglueckt? Und wie viele sind vor lauter Langeweile zuhause vom Sofa gefallen und haben sich das Genick gebrochen?

Fuer uns ist Hitchhiking eine tolle und natuerlich guenstige Art der Fortbewegung, bei der man viele Leute trifft und sich wunderbar ueber das Reisen austauschen kann. Und das Risiko, auf tolle Leute mit vielen interessanten Geschichten zu treffen, ist wahrscheinlich 100.000mal hoeher, als in eine Gefahrensituation zu geraten. Also: Daumen raus und los geht das Abenteuer!

Jetzt aber endlich zu unseren Photos, wieder mit schoen wenig Text aufbereitet:

Hand in Hand auf unserem Farmstay naehe Hedgehope IMG_6407

Mit unserem Host Patricia auf der Terrasse des Farmhauses. Hier wird noch malocht und die Kuehe stehen noch draussen und fressen Gras, kein Kraftfutter.

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Der Milford Sound in drei Stimmungen

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Auf der Fahrt durch den Milford Sound begleiteten uns zwei Delfine

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Ausblick von Frankton(Queenstown) ueber den See Wakatipu

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Abgestorbener Sumpfwald nahe Glenorchy

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Im Flussbett in Isengard

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Wozu in die Ferne schweifen – der schoenste Wanderweg liegt direkt in Glenorchy

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Das Arrowtown Autumn Festival mit Oldtimer-Parade

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Hurra hurra, der Herbst ist da. Die Baeume in Neuseeland sind eigentlich immergruen, doch hier in Arrowtown ueberwiegen die eingeschleppten Arten und sorgen fuer den Indian Summer.

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Blick ueber das Tal von Arrowtown von der Scenic Route nach WanakaIMG_6786

In Greymouth mit unserem Host Felippe aus Brasilien, had a great time with him and Mariana!

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Auf der Spur der Goldgraeber durch den Blue Spur Bushwalk, ab durch die Hecke.

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Naturpanorama an der Hokitika GorgeIMG_6837 IMG_6829

Die Pancake Rocks, die uns zu unserem naechsten Abendessen inspirierten. Ganz huebsch, aber ewig viele Touristen.

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Eine Meerjungfrau, und wunderschoen dazu. Oder ist es die Meerhexe Ursula?      IMG_6941

Paparoa Nationalpark: Schoene Straende, aber nur zum Angucken, Baden verboten.

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Der Cave Creek Walk in Paparoa. Vielleicht der schoenste Ort unserer Reise!

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Auch nicht von schlechten Eltern: Der Kahurangi Nationalpark mit dem Beginn vom siebentaegigen Heaphy Track. Wir sind aber nur kurz zum Strand gelaufen 😀

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Im Old Slaughterhouse (tolle Unterkunft an der West Coast) mit unseren Freunden aus Malaysia. Da muessen wir eines Tages auch nochmal hin!

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Million Dollar View: Sonnenuntergang mit Weinchen auf der Terrasse

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Strand vor der Tuer, zum Slaughterhouse gehts allerdings zu Fuss 100 Meter hoch.

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Auf der Terrasse vor unserem Airbnb am Abel Tasman Nationalpark. Unser Host Tom geniesst die Aussicht jeden Tag, vorausgesetzt es ist so tolles Wetter wie jetzt gerade.

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Seine patentierte Urwalddusche, besonders nachts sehr empfehlenswert.

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Steilkuesten auf dem Hilltop-Walk an der Nordspitze der Insel, Cape Farewell

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Wer ist schneller, ich oder die Wanderduene?

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Kayaking im Abel Tasman Nationalpark. Wuerden wir immer und immer wieder machen!

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„Guck mal Mama, ich hab eine Sandburg gebaut!“

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Anchorage Bay im Abel Tasman, kleine Verschnaufpause vom Kayaking.

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Wir muessen uebrigens noch derbe Props an die Wetterfee Petrus abgeben, Neuseeland kann im Herbst auch ganz anders. Das kann man nicht leugnen!

Macht es gut ihr Suessen,

La D y el J